Reihe: Gender & Avantgarde

Camille Englert, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Maurice Halbwachs-Gastprofessur, hielt am 28.05.2024 einen Vortrag in der Börse im Rahmen des AVL-Studientages “Tipping points: Balanceakte in der Literatur und Kultur”.

Im Vortrag “Seiltanz in der Eva der Zukunft” hat sie sich der Androide-Figur Hadaly aus dem Roman L'Ève future (1884) von Villiers de l'Isle Adam gewidmet. Der Text stellt eine Reflexion über die damalige Auffassung eines Menschen dar, einer Individualität, einer Seele, der Autonomie und des Umgangs mit der Alterität. Hadaly stellt die Lesende vor folgende Fragen: Was macht einen Menschen aus? Was und wie kann der Mensch werden? Wie gehen Menschen miteinander und mit anderen Lebewesen um und welche Schlüsse können daraus gezogen werden?

Als hybrides Wesen hebt die Figur Binaritäten auf und bietet Antworten, die für unsere gegenwärtigen Fragestellungen (Transhumanismus, Anthropozentrismus z.B.) noch relevant sind.

Camille Englerts Forschung über L'Ève future reiht sich in ihr Promotionsvorhaben in der Vergleichenden Literatur ein.

Jährlich bietet die AVL ihren Studierenden und jungen Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, sich über relevante Themen in der Literatur und Kultur auszutauschen und in einen Diskurs zu treten. Dieses Jahr wurden Kipppunkte in Literatur, (Pop-)Kultur und Gesellschaft betrachtet und diskutiert.

Im Rahmen des Studientags "Weibliche Blicke auf die Stadt" hielt Dr. Agathe Mareuge am 20.06.2024 einen spannenden Vortrag zu folgendem Thema: "Mit dem Velosex durch Frankreich, Deutschland und die Schweiz: die Künstlerin Ré Soupault im zerstörten Europa der Fünfzigerjahre".

Çağdaş Ermiş, Tänzer des Tanztheater Pina Bausch gab einen Workshop, um die Ausdruckskraft des eigenen Körpers in Bewegung zu erforschen. 

Darauf folgte eine spannende Diskussion mit Boris Charmatz (französischer Choreograph, neuer Intendant des Pina Bausch Tanztheater / Wuppertal), Susanne Böhmisch (Professorin / Universität Aix-Marseille, Expertin zu Pina Bausch) und Charles Aubin (Co-Direktor des Centre Pompidou Jersey City / USA).

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Dr. Agathe Mareuge hielt am 05.06.2024 um 18:30 Uhr einen Vortrag über weibliche Historiographien der Avantgarde im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal mit folgendem Titel: "Wie lässt sich eine weibliche Geschichte der Avantgarde und der abstrakten Kunst schreiben?"

Wie werden Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte geschrieben? Wann, wie und von wem wurde das, was man heute über die verschiedenen künstlerischen und literarischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts weiß, geschrieben? Diesen Fragen kann paradigmatisch am Beispiel der Avantgarde- und Abstraktionsbewegungen nachgegangen werden, die sich als Kritik an der Tradition und Institution begriffen und sich am Rande des kulturellen Feldes verortet haben, jedoch selbst auch Teil der Geschichte bzw. des Kanons geworden sind. Bei dem Prozess der Geschichtsschreibung wurden Frauen lange Zeit unsichtbar gemacht. Das Beispiel von zwei Künstlerinnen und Essayistinnen, Gabrielle Buffet-Picabia (1881-1985) und Ré Soupault (1901-1996), zeigt im Gegenteil, dass eine weibliche Historiographie der Avantgarde und der abstrakten Kunst möglich ist.

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Im Rahmen der Ringvorlesung des Institut français Bonn "Welche Frauen man heute kennen muss: ein weiblicher Kulturkanon" hat Agathe Mareuge am Montag, den 08.01.2024 um 18 Uhr c.t. einen Vortrag über die Fotografin, Übersetzerin und Historiographin Ré Soupault (1901-1996) im Robert-Schuman-Saal des Institut français Bonn gehalten. Der Titel ihres Vortrags lautete: Ré Soupault (1901-1996), photographe, traductrice, historiographe des avant-gardes.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Im Rahmen der internationalen Veranstaltungsreihe "Talks with taste" war Dr. Agathe Mareuge am Mittwoch, den 13.12.2023 von 12:15 bis 14:00 Uhr in der Kirche an der Uni mit Carmen Ulrich im Gespräch. Das Thema lautete: Aventurières spirituelles / Abenteuerinnen des Geistes. Ein Streifzug durch die deutsch-französische Avantgarde von Flora Klee-Palyi bis Stella Baum.

Im Anschluss an die Veranstaltung waren alle Teilnehmenden herzlich zu Getränken und Snacks eingeladen! 

Zur Pressemitteilung gelangen Sie hier.

Vom 12. bis 14. Oktober 2024 fand eine Tagung zu folgendem Thema in Lyon statt: “Avantgarde im Spannungsfeld von Gender im deutschsprachigen Raum nach 1945”. Zu den Forschungsseminaren, die im Vorfeld stattgefunden haben, geht es hier.

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