Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Zentrum für Erzählforschung im Rahmen von EU-Projekt OPPORTUNITIES zu Gast im Senegal

06.03.2023|14:40 Uhr

Foto: Daouda Konaté

Die Forschenden gehen in ihrer täglichen Arbeit der Frage nach, wie in Europa über Migration gesprochen wird. Nun trafen sie sich mit ihren senegalesischen Projektpartnern. Im Interview mit der Pressestelle der Bergischen Universität Wuppertal sagt Projektleiter Prof. Dr. Roy Sommer: „Wir haben aus den Gesprächen mit unseren afrikanischen Partner sehr viel mitnehmen können.“ Eine gekürzte Version des Gesprächs finden Sie hier.

Prof. Sommer, Sie und Ihr Team waren Mitte Februar im Senegal und haben einiges darüber gelernt, welche Sichtweisen es dort auf das Thema Migration gibt. Was waren die Haupterkenntnisse, die Sie mit zurück nach Deutschland gebracht haben?

Prof. Sommer: Ja, wir haben aus den Gesprächen mit unseren afrikanischen Projektpartnern vor Ort sehr viel mitnehmen können. Als eine Haupterkenntnis lässt sich sicher festhalten, dass das Thema Migration im Senegal nicht im Kontext von Krise betrachtet wird – so wie es hier bei uns der Fall ist. Ausgangspunkt unseres Projekts ist ja die Beobachtung, dass 2015 mit Aufkommen des Begriffs „Flüchtlingskrise“ und weiterer Krisenmetaphorik in der Flüchtlingspolitik eine EU-feindliche Stimmung gefördert wurde. Mit OPPORTUNITIES wollen wir eine zukunftsorientierte und produktive Debatte anregen, die auf neuen Prinzipien für einen fairen Dialog über Einwanderung und erfolgreiche Integration beruht. In Afrika sind wir nun mit Menschen ins Gespräch gekommen, die von diesen Krisenerzählungen direkt betroffen sind.

Ihr Besuch im Senegal markiert ungefähr die Halbzeit Ihres Projekts. Wie geht es weiter?

Prof. Sommer: Unser Part als Wissenschaftler*innen bestand in der ersten Hälfte daraus, die aktuelle Debatte zu analysieren und neue Konzepte zu entwickeln, die eine andere und faire Debatte über Migration in Europa ermöglichen. Parallel haben unsere Projektpartner*innen von den Nichtregierungsorganisationen erlebte Geschichten von Betroffenen gesammelt. Beides bringen wir nun in einem nächsten Schritt in einem wissenschaftlichen Sammelband zusammen, zudem ist ein populärwissenschaftliches Buch geplant, das ein breiteres Publikum anspricht und unsere Themen in die Gesellschaft trägt.

Das vollständige Interview gibt es hier.

Für Ihre Berichterstattung und Fragen rund um das Thema europäische Migrationsdebatte steht Ihnen Prof. Dr. Roy Sommer als Experte zur Verfügung.

Kontakt:
Prof. Dr. Roy Sommer
Zentrum für Erzählforschung
Telefon 0202/439-2365
E-Mail rsommer[at]uni-wuppertal.de

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