Trauer um Prof. Dr. Werner Beile
Die Angehörigen der Bergischen Universität Wuppertal trauern um ihren langjährigen Kollegen, der im März 2023 im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Zwanzig Jahre lang prägte er nicht nur die Anglistik, sondern zwischenzeitlich als Dekan auch die gesamte Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften. Er wird für seine fachliche Kompetenz und seine offene Art erinnert werden.
Zu Beginn seiner akademischen Laufbahn hatte Beile an den Universitäten Freiburg, Bonn, Edinburgh und Bochum studiert sowie zwei Jahre als Fremdsprachenassistent in Manchester gearbeitet, bevor er 1968 das Staatsexamen absolvierte. Anschließend war er zwei Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Nuffield/Schools Council Foreign Languages Project an der Universität York und dann Lektor beziehungsweise Akademischer Rat am Englischen Seminar der Universität Bochum (1970 bis 1984). Er promovierte 1979 und vertrat eine Professur an der Universität Osnabrück (1979/80). 1984 folgte schließlich die Berufung nach Wuppertal, wo er sich in vielfältiger Weise nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch etwa als Dekan oder Senator engagierte.
Seine besonderen Leistungen als Verfasser und Mitherausgeber im Bereich der Lehrwerkentwicklung haben Generationen von Schüler*innen, Studierenden und Lehrkräften geprägt, vor allem im Bereich der Englischlehrwerke für Schulen, aber auch im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“: Mit seinen Unterrichtsmaterialien für Inter Nationes mit dem Schwerpunkt Hörverstehen wurde weltweit Deutsch gelernt. Für die Erstellung von Audiomaterial arbeitete er mit Studierenden der Universitäten Bochum und Wuppertal zusammen, die sehr von diesen Projekten profitierten und dabei ganz nebenbei lernten, mit Mikrofon und Aufnahmegerät umzugehen und ein Tonstudio von innen kennenlernten. Die vielen Bücher und Projekte, die er vielfach gemeinsam mit seiner ebenfalls sehr geschätzten Frau Alice Beile-Bowes entwickelte, bauten in vielfacher Weise sprachliche und kulturelle Brücken.
Werner Beile, erinnern sich Kolleg*innen, hatte eine ganz besondere, selbstbestimmte und zugleich empathische Persönlichkeit, die durch Authentizität, Integrität und eine große Wertschätzung seiner Mitmenschen geprägt war. Weggefährt*innen versichern, es sei unmöglich, auch nur annähernd alles zu beschreiben, was er fachlich und menschlich, beruflich und privat auf europäischer und lokaler Ebene geleistet und auch noch in seinem Ruhestand bewirkt habe. Für manche von ihnen sei Beile nicht nur ein geschätzter Kollege gewesen, sondern ein wahrer Freund, auch noch viele Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand.
Dr. Annette Kroschewski aus der Anglistik/Amerikanistik sagt: „Seinem Wirken sowie seiner fachlich und menschlich zutiefst beeindruckenden Persönlichkeit gebührt unser Respekt und unsere Wertschätzung. Seiner Frau und seiner Tochter sowie seiner gesamten Familie sprechen wir unser herzliches Beileid aus. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Die Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften bedankt sich bei Dr. Kroschewski für die große Hilfe bei diesem Nachruf.