Geschichte veranstaltet am 6. Juni Gedenkveranstaltung mit Podiumsdiskussion zum Brandanschlag in Solingen 1993
Beim Brandanschlag in Solingen starben am 29. Mai 1993 fünf Mädchen und junge Frauen: Gürsün İnce, Gülüstan Öztürk, Hatice, Hülya und Saime Genç. Das Ereignis prägte Menschen und Familien mit Migrationsgeschichte nicht nur im Bergischen Land und Nordrhein-Westfalen, sondern in ganz Deutschland.
Dazu findet am 6. Juni von 16 bis 21 Uhr im Bergischen Zimmer eine Gedenkveranstaltung statt. Nach einem Vortrag von Franka Maubach, der die Geschichte des Brandanschlags in die längere Geschichte rassistischer Gewalt in der Bundesrepublik einordnet, berichten Studierende der Bergischen Universität von einem Projektseminar zum Thema: Sie haben im Solinger Stadtarchiv recherchiert, Menschen mit türkischer Migrationsgeschichte befragt und über die Geschichte, aber auch über die Gegenwart von Rassismus nachgedacht. Die von ihnen geführten Interviews zeigen, wie vielfältig die Reaktionen auf den Brandanschlag waren und welche Prägungen eigene Diskriminierungserfahrungen in den Biografien hinterlassen haben. An die Vorstellung der Projektergebnisse schließt sich eine Diskussion, unter anderem mit Birte Fritsch (Zentrum für Verfolgte Künste, Solingen) und Christian Bangel (Die Zeit), über den 30. Jahrestag des Brandanschlags an: Wie hat sich das "Doing Memory" an rassistische Gewalt verändert? Welche Rolle spielen Erinnerungen? Wie lässt sich das Gedenken an die Opfer gemeinsam und divers gestalten?
Gäste sind bei der Veranstaltung herzlich willkommen. Weitere Informationen gibt es bei PD Dr. Franka Maubach unter maubach[at]uni-wuppertal.de.