Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Dr. Kolja Lindner

Maurice-Halbwachs-Gastprofessur 2024/25

Foto: privat

Kolja Lindner ist Associate Professor für politische Theorie an der Universität Paris 8 und 2024-2025 Maurice-Halbwachs-Gastprofessor. Kolja Lindner hat zu Hegemonieverhältnissen, Rassismus und politischer Repräsentation in Frankreich (vgl. insbesondere Die Hegemoniekämpfe in Frankreich. Laizismus, politische Repräsentation und Sarkozysmus, Argument 2017) und zum Eurozentrismus im Werk von Karl Marx gearbeitet (vgl. v.a. Marx, Marxism and the Question of Eurocentrism, Palgrave 2022). Daran anschließend forscht er derzeit zu Rassismus und Eurozentrismus bei Karl Marx, Theodor W. Adorno, Hannah Arendt und Michel Foucault. Seine Interessen decken ein breites Spektrum des theoretischen Nachdenkens über soziale Ungleichheitsverhältnisse (race, class, gender, Nord-Süd-Verhältnisse etc.) und entsprechende epistemologische Fragen (soziale Epistemologie, Globalgeschichte, postkoloniale Theorie etc.) ab.

Lebenslauf

Publikationsliste

Lehrveranstaltungen

Dr. Kolja Lindner bietet eine Vorlesung und ein Seminar an.

Vorlesung

  • Titel: Kritische Theorien in Deutschland und Frankreich
  • Zeit: Di, 10-12 Uhr
  • Ort: O.06.06 (Hörsaal 16)
  • Anmeldung: über StudiLöwe

Deutschland und Frankreich sind wichtige Zentren der Herausbildung kritischer Gesellschaftstheorien. In dieser Vorlesung soll eine Auswahl von sozialphilosophischen Ansätzen unter die Lupe genommen und auf ihren spezifischen Begriff von Kritik untersucht werden. Gefragt wird dabei, welcher Standpunkt Kritik ermöglicht und welchen Maßstab Kritik heranzieht, um einen Zustand als falsch, schlecht, unangemessen oder defizitär zu beurteilen. Schließlich geht es auch darum, ob Kritik ein positives Gegenbild zum Kritisierten entwirft und in welchem Verhältnis theoretische Analyse und kritische Praxis stehen. Diesen Zusammenhängen soll an kanonischen Texten der deutschen und der französischen Debatte nachgegangen werden (Marx, Foucault, Horkheimer/Adorno, Fanon, Arendt, de Beauvoir etc.). Dabei werden bisweilen auch Ausblicke auf die englischsprachige Rezeption gegeben (Fraser, Brown, Allen). Die Problematisierung der Texte erfolgt nicht zuletzt vor dem Hintergrund postkolonialer und feministischer Theorien. 

 

Seminar

  • Titel: Religion, Säkularismus und Laizismus. Philosophische, soziologische und historische Perspektiven
  • Zeit: Mi, 14-16 Uhr
  • Ort: O.11.40
  • Anmeldung: über StudiLöwe

Streit um Kopftücher an Schulen, Mobilisierungen gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, islamistische Attentate: die Auseinandersetzung um das Verhältnis von Staat und Religion ist eine der hitzig geführten Debatten der letzten Jahre. Dabei stehen grundsätzliche Fragen des demokratischen Zusammenlebens auf dem Spiel: Freiheit, Gleichheit, Respekt etc. In diesem Seminar sollen insbesondere Analysen und Positionen aus der politischen Philosophie aber bisweilen auch aus der Soziologie und den Geschichtswissenschaften in Frankreich und Deutschland (mit Ausblicken darüber hinaus) vorgestellt und diskutiert werden. Somit soll einerseits ein zentrales Problem liberaler Demokratien erörtert, andererseits aber auch ein Einblick in die politische und kulturelle Geschichte der beiden Länder gegeben werden. Da in Vergangenheit und Gegenwart die Schulen eine wichtige Arena der Laizismusdebatten sind, eignet sich das Seminar nicht zuletzt für Lehramtsstudierende.

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